Von der Über- und Unterwasserwelt im Komodo Nationalpark

Endlich auf Flores angekommen, purzeln wir von der Fähre direkt in die nächstbeste Unterkunft: das Gardena Homestay. Eine ganz gute Wahl – es gibt ein gutes Moskitonetz, Meerblick garniert mit Segelschiffen und traumhaften Sonnenuntergängen, ein Buffet zum Frühstück (da sind wir besonders begeistert, das Frühstück reicht nämlich hier nie um wirklich satt zu werden) und von unserer Terrasse aus sogar Zugang zum Internet des Nachbarrestaurants (welchen wir uns mit zwei sündhaft teuren Softdrinks erkaufen). Das ist doch eine feine Basis um den Komodo Nationalpark zu erkunden! Auf der Suche nach einer guten Tauchschule stolpern wir direkt vor unserer Haustür in Rahel und ihre vier Kids. Marcus macht gerade seinen Tauchkurs in der Schweizer Tauchschule ihres Freundes Wolfgang. Wir freuen uns, dass es tatsächlich mit Wiedersehen geklappt hat (wir haben schon in Malaysia festgestellt, dass wir ungefähr zur gleichen Zeit auf Flores sein könnten) und buchen direkt einen Tagestrip mit drei Tauchgängen bei Wolfgang. Eigentlich wollten wir schon auf Bali mit Rahel tauchen gehen und so klappt es nun spontan auf Flores, auch schön! Am Abend dann der Schock: die Tauchschule hat wirklich schlechte Bewertungen auf Tripadvisor. Na toll – das erste und einzige Mal, wo wir darauf verzichtet haben uns vorher über eine Tauchschule zu informieren… – und dann so was! Wir konfrontieren Wolfgang am nächsten Tag mit den auf Tripadvisor beschriebenen Vorfällen und entscheiden uns schließlich mit ein wenig Bauchschmerzen dazu, die dicke am Vortag geleistete Anzahlung nicht verfallen zu lassen und mit der Schweizer Familie den Tag auf dem Boot zu verbringen.

Labuan Bajo

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Labuan Bajo

Am nächsten Tag dann die nächste Überraschung: Wolfgang hat sich nicht an sein Versprechen gehalten und wir sind nicht alle acht auf einem Tauchboot. Mit uns auf dem Boot sind Cho, ein herzensguter Südkoreaner, der hier so viel taucht, dass er keine Zeit hat vor seinem Abflug noch die Warane anzuschauen und im Dauerstreit mit seiner Freundin ist, weil er die wenige Zeit über Wasser lieber mit seinem Fische-Spiel auf dem Handy spielend als mit ihr telefonierend verbringt, und Sanja und Benedikt, mit denen wir die nächsten Wochen weiter gen Osten reisen werden. Aber das wissen wir zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht…

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Labuan Bajo

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Aus einem Tauchtag werden schließlich drei – es ist wirklich unglaublich schön unter Wasser und auch wir entscheiden uns, für den Ausflug zu den Komodowaranen auf Rinca nicht auf den dritten Tauchgang am Tag zu verzichten. Am faszinierendsten sind für uns die vielen Mantarochen und das Tauchen in zum Teil wirklich starken Strömungen. Während im einen Moment noch alles ruhig ist, wartet ein paar Meter weiter starker Sog, so dass wir Mühe haben, die Kurve um den Felsen zu bekommen bzw. zurück in den Strömungsschatten der Insel zu kommen. Einmal lassen wir uns durch einen circa zwei Meter breiten Strömungskanal katapultieren und oft lassen wir uns mit der Strömung das Riff entlang treiben und beobachten dabei die Fische und Korallen. Bei so viel Bewegung unter Wasser ist es schwierig das ganze mit Bildern festzuhalten, zumal uns in den Tiefen auch einfach das Licht an der Kamera fehlt… Hier nichtsdestotrotz ein paar Bilder:

Labuan Bajo

Labuan Bajo Mantarochen

Labuan Bajo Mantarochen

Labuan Bajo Shark

Schweren Herzens und mit deutlich erleichtertem Geldbeutel reißen wir uns schließlich vom Tauchen los und machen uns auf den Weg nach Rinca. Dort sehen wir sie endlich, die Komodowarane!

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Heute sind besonders viele direkt bei den Häusern der Ranger zu sehen – in der Bucht liegt eine Yacht vor Anker und die offensichtlich sehr gut zahlenden Yachtbesitzer haben sich eine Fütterung in Form einer an einen Baum gehängten Ziege erkauft. Morgens um sieben, damit sie nicht durch andere Schaulustige in ihrer elitären Runde gestört werden. Wir bekommen nur noch die blutverschmierten Mäuler und die dicken Bäuche der nun träge im Schatten liegenden Warane zu Gesicht.

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Auf unserer Wanderung quer über die Insel sehen wir dann noch ein paar körperlich aktivere Exemplare und einen Teil ihrer Nahrung: drei in der Hitze sehr träge Rehe, die sich nicht mal die Mühe machen, für uns aufzustehen oder gar zu flüchten. Für einen Waran sicher eine nicht allzu schwer zu erlangende Beute. Die jungen Warane leben übrigens ihre ersten Lebensjahre über in den Bäumen, um nicht von ihren Artgenossen gefressen zu werden.

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Auch wir fühlen uns nicht wirklich sicher: unser Guide ist nur mit einem Stock bewaffnet. Der Kopf der Tiere sei sehr sensibel und mit der am Stockende befindlichen Gabelung, könne man ein angreifendes Tier gut zurück halten – wenn man es schafft, schnell und genau genug zu reagieren. Unser Guide versichert uns, dass er schon viele Angriffe überlebt hat und wir entscheiden uns, ihm da mal zu vertrauen. Und gegebenenfalls im Zickzackkurs zu flüchten…

Mittlerweile durch die Hitze auch recht träge quälen wir uns auf den nächstbesten Berg, um die Aussicht zu genießen:

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

Labuan Bajo

Wir haben uns mit Benedikt und Sanja zusammen ein Boot für unseren Tagesausflug gechartert (hört sich dekadent an und war es auch – kostet hier aber nicht so arg viel: umgerechnet 50€ für alle zusammen inkl. Getränken und Mittagessen; letzteres haben wir noch raus gehandelt…) Unsere weiteren Stopps für den Tag sind wieder mal der Unterwasserwelt gewidmet: Wir machen Halt an zwei kleinen Inseln mit schönen Riffen zum Schnorcheln.

Labuan Bajo

Rinca Komodo Nationalpark Labuan Bajo

 

Was dich interessieren könnte:

Nette Unterkunft in Labuan Bajo:

  • Hotel Gardena: Alle Zimmer sind mit Moskitonetzen ausgestattet und ein Frühstücksbuffet ist auch mit im Preis enthalten! Zimmer in unterschiedlichen Preisklassen (ab 200000 INR inkl. Steuern und Frühstück), für die besseren geht es eine anstrengende Wanderung noch weiter den Berg hinauf. Da die Bungalows alle auf dem Hang verstreut hat, hat man von fast allen aus eine schöne Aussicht auf die Bucht – und den Sonnenuntergang. WLAN gibt es leider nicht.

Und wo isst man in Labuan Bajo?

  • Wirklich großartige indonesische Gerichte gibt es im Warung Mama, direkt neben dem Gardena. Man stellt sich sein eigenes Gericht zusammen (pro Reisportion / Beilage 5000 INR) und kann es in einem – für einen Warung – wirklich tollem Ambiente genießen.
  • Wirklich großartige italienische Kost gibt es im Mediterraneo! Die Gerichte sind etwas teurer (ca. 40 000 – 100 000 INR), aber Essen, Service und Ambiente sind es auf jeden Fall wert!
  • Der Fischmarkt ist übrigens auch ganz große klasse!

Und bei wem taucht es sich am Besten?

  • Nun ja, unsere Tauchschule können wir nicht uneingeschränkt empfehlen. Neben Absprachen, die nicht gehalten wurden, wurde auch die defekte pressure gauge an Nadine’s Ausrüstung nicht wie versprochen sofort ausgetauscht, so dass sie auch bei den zwei weiteren Tauchgängen an dem Tag Luft verlor. Sie wurde erst als sie wieder im Wasser war und wieder das Blubbern bemerkte, darüber informiert, dass es doch keinen weiteren Regulator an Bord gäbe, den sie hätte benutzen können. Tolle Informationspolitik à la „Vielleicht merkt sie es ja nicht?!“… Wahrscheinlich ist es wirklich nicht dramatisch, aber mit einem guten Gefühl taucht man so auch nicht. Schön fanden wir, dass drei Tauchgänge pro Tag angeboten wurden und positiv ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis mit Rabatten bei mehr Tauchgängen hervorzuheben. Während die westlichen Guides viele Korallen berührt und nicht viel gezeigt haben, waren wir von den Locals voll überzeugt. Vielleicht macht ihr euch selbst einen Eindruck von Divers Paradise Komodo oder geht eben direkt zu einer der vielen anderen Tauchschulen mit besserem Ruf…