Zu Gast im „Coolest Little Capital of the World“: Wellington

„Und im Milchladen könnt ihr euren Red Snapper aufladen, so fahrt ihr günstiger Bus!“ – Hä?

Willkommen in Wellington!

Der Red Snapper ist nicht nur ein Fisch, den wir auf unserer Reise oft auf dem Teller hatten, sondern auch die lokale elektronische Busfahrkarte. Aha!

Wir sitzen im Auto von Ruth und sind eben erst in Neuseeland gelandet. Es ist 1:30 Uhr, stockdunkel und wir bekommen gerade von dieser unglaublich netten und hilfsbereiten Dame, die wir in Sydney beim Boarding kennen gelernt haben, eine Stadtrundfahrt. Eigentlich wollte sie uns bloß schnell vor unserem Hostel absetzen und dann ins Bett, doch dann ist die Begeisterung für diese kleine Metropole mit ihr durchgegangen! Wir fahren vorbei am an Hollywood erinnernden Wellington Schild, sehen das Parlamentsgebäude, das Nationalmuseum, den Hafen und bekommen Tipps, Tricks und eine kleine Einführung in die Stadtgeschichte.

Als wir im Hostel ankommen, ist alles in einen tiefen Dornröschenschlaf getaucht. Wir werden von einem Brief empfangen und können uns mit dessen Unterstützung den Weg in unser Nachtlager erarbeiten. Erschöpft und mit einem guten Gefühl im Bauch fallen wir in unsere Doppelstockbetten.

Am nächsten Morgen werden wir von Jules abgeholt. Für sie und ihren Mann werden wir von Mitte Dezember bis Ende Januar Haus und Hunde hüten. Bevor es für uns nach Gisborne geht, verbringen wir ein paar Tage mit den beiden, so dass wir genau wissen was es zu tun gibt und die Zwei mit einem guten Gefühl in den Urlaub fahren können.

Wellington

Wellington

Und da auch Jules ganz begeistert ist von diesem „Coolest Little Capital“, genießen wir keine 12 Stunden nach unserer ersten schon unsere zweite Stadtrundfahrt. Diesmal allerdings im Tageslicht, so dass sich das ganze für uns ein wenig anschaulicher gestaltet.

Wellington

Wellington

Wir fühlen uns pudelwohl in unserem Heim auf Zeit, mögen unsere Hausherren sehr gern, genießen die gemeinsamen Unternehmungen und haben Charlie und Millie, zwei die meiste Zeit des Tages überaus bewegungsunfreudige Border Terrier, schnell ins Herz geschlossen. Kurzum: wir freuen uns im Dezember hierher zurück zu kehren!

 * Zeitsprung *

Zurück in Wellington beginnt kurz vor Weihnachten noch ein kleiner Marathon: in der Woche vor Weihnachten habe ich vier Bewerbungsgespräche. Als wir ins Gisborne waren, habe ich die ersten Bewerbungen raus geschickt und nun geht auf einmal alles ganz schnell. Beim nächsten Mal kann ich sicherlich schon mehr berichten!

Ein paar Tage nach unserer Ankunft kommen auch Jan und Nina in Wellington an. Mit ihnen leider allerdings auch das schlechte Wetter. Wir haben uns schon so gefreut, den beiden die Stadt zu zeigen (nachdem wir bei Ruth und Jules quasi von der Pike auf gelernt haben), doch kommt pünktlich mit ihrem Abflug aus Christchurch ein tagelang anhaltendes Tiefdruckgebiet hier her. Naja!

Wellington Windmill

Die Hunde müssen trotzdem raus und so machen wir uns auch bei Wind und Dauerregen auf den Weg, die nahegelegenen Parks zu erkunden. Zum Glück bläst der Wind auch die dicksten Regenwolken schnell fort und sehen wir fast jeden Tag auch mal die Sonne.

Wellington

Wellington

Wellington

Auch die Nachbarn kümmern sich liebevoll um unsere zwei Vierbeiner.

Wellington

Die Bananen auf Nina’s Rücken? Um beide Hände frei zu haben, falls die Hunde zu stark ziehen!

Wellington

Jan und Nina beziehen nach ein paar Tagen ein Haus im gleichen Viertel Wellingtons, wo sie auf Katze Daisy aufpassen, so dass wir nun wieder Nachbarn sind! Alles ganz wie zu Hause!

Wellington

Wellington

Maurice und Jan gehen klettern, Nina und ich arbeiten und der Jan… Ja, der Jan…

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Wellington

Weihnachten in Neuseeland?

Wellington

Fühlt sich anders an!

Die Sonne brennt, die Haut ist salzig, es riecht nach Meer und Grillfleisch. Es gibt einen silbernen Weihnachtsbaum mit Federn und venedischen Masken und die Geschenke bringt dieses Jahr der Postbote. Per Skype sitzen wir unter den heimischen Weihnachtsbäumen bei unseren Familien.

Wellington

Wellington

Wellington

Wellington

Wellington

Unser Heiligabend? Sonne, Meer und BBQ!

Wellington

Wellington

Nach einem Tag in der Bay of Islands grillen wir im Licht der letzten Sonnenstrahlen mit Blick auf den Hafen und die Bucht.

Wellington

Wellington

Wellington

Dave, den wir von unserem House sitting in Gisborne kennen, gesellt sich zu uns und ist ganz verliebt in die deutschen Plätzchen. Allerdings nur in die, die auch aus Deutschland kamen. Wir haben uns hier an Vanille Kipferln versucht…

Wellington

…und festgestellt:

  1. Vanillezucker gibt es nicht. In den Geschäften wird eine Flüssigkeit verkauft, die sie Vanilla Essence nennen. Die schmeckt nur leider nicht nach Vanille, was keine gute Voraussetzung für Vanille Kipferl ist… 150ml Vanilla Essence später hatten wir einen recht flüssigen Keksteig, aber kein Vanille Aroma!
  2. Butter ist hier salzig! Der Geschmackstest unseres Teiges ergab keinen Hinweis auf Spuren von Vanille, jedoch auf Salz! Ohne das wir welches in den Teig gegeben hätten. Ein weiterer Geschmackstest an der Butter identifiziert den Übeltäter. Dave verrät: Wenn nicht explizit „unsalted“ auf der Butter steht, ist jede Butter hier salzig.

Kräuterbutter für unser BBQ konnten wir übrigens nicht finden!

Auch wenn es sich insgesamt schon sehr merkwürdig angefühlt hat, so ganz anders und weit weg von der Familie Weihnachten zu feiern, hatten wir eine sehr schöne Zeit. Mit Jan und Nina hatten wir ein dickes Stück Heimat ganz nah bei uns und eure Karten und Päckchen haben noch mehr Heimat herbeigezaubert. Danke!

Es gab für uns hier in Wellington noch mehr Feste zu feiern: Jan’s Geburtstag!

Zur Feier des Tages haben wir eine kleine Wanderung gemacht.

Wellington

Wellington

Wellington

Wellington

Aus zwei bis drei Stunden wurden fast sechs und aus Angst, dass unsere eher weniger sportlichen Vierbeiner in der Hitze einen Herzinfarkt bekommen könnten, durfte jeder Mal einen Hund den nächsten Berg hoch tragen.

Wellington

Erschöpft, von der Sonne mehr als nur geküsst, aber glücklich ging es dann abends noch zum Inder. Kraft und Zeit zum Duschen hatten wir vorher allerdings nicht mehr…

Zu Sylvester hat „Windy Wellington“ seinem Namen alle Ehre gemacht. Nachdem Maurice und Jan auf ihrer Mountainbike Tour in den Bergen fast vom Rad geweht wurden und in einen Hagelschauer geraten sind, waren wir ziemlich überzeugt, dass es die Feier am Hafen ins Wasser fallen und es kein Feuerwerk geben wird. Wir haben uns also bei uns getroffen, Burger zubereitet (für Nina und mich – ganz neuseeländisch – mit rote Beete Bratlingen) und gehofft, dass das Wetter aufklaren wird. Und tatsächlich, um 23 Uhr! Also doch ein Feuerwerk! In die Stadt haben wir es dann nicht mehr geschafft, aber die Sicht von unserer Terrasse aus stand der Uferpromenade sicher in nichts nach. Auch von dort aus wäre das Feuerwerk eher klein und kurz gewesen… Naja, wie sagt man? Klein, aber oho!

Frohes neues Jahr!