Darf es von allem ein wenig mehr sein? – Dubai!

Wie wäre es mit ein bisschen mehr Komfort nach vier Wochen im Iran? Gern! Wir schlafen zum ersten Mal wieder auf richtigen Matratzen seit wir Istanbul verlassen haben und freuen uns über freien Zugang zum World Wide Web!

Doch der Weg in die Komfort-Zone war beschwerlich… Von Yazd aus machten wir uns auf den Weg nach Kerman, von wo aus wir direkt weiter reisten, denn so richtig gut gefiel es uns hier nicht… Der treibende Gedanke: vielleicht noch ein schöner Tag am Meer in Bandar Abbas!

Wir zweifelten ein wenig an den Warnungen all der Iraner, dass die Hitze dort unaushaltbar sein soll. Kann das Internet denn lügen? Dort wurden uns stets die gleichen Temperaturen wie in Yazd oder Shiraz angezeigt… – und mit einer leichten Meeresbrise kombiniert müsste das doch ganz nett sein? Bereits eine Stunde vor unserer Ankunft in Bandar Abbas schien die Klimaanlage im Bus nicht mehr richtig zu funktionieren… Beim Aussteigen dann die Erkenntnis: das Ding war einfach maßlos überfordert! Es fühlt sich an, all sei man passend zum Aufguss in die Sauna gekommen – unpassenderweise ohne sich vorher zu entkleiden oder die ollen 17kg vom Rücken zu nehmen. Wir stürzen uns also recht wahllos in das nächstbeste Hotel!

Wagemutig wie wir sind, trauen wir uns am Abend noch einmal auf die Straße – unser Ziel: der notwendige Gang zur Wechselstube und der im Reiseführer angepriesene Fischmarkt. Ich bekomm noch jetzt einen Würgereiz, wenn ich an den Geruch denke – was ein Hexenkessel!

Fischmarkt Bandar Abbas

Fischmarkt Bandar Abbas

Den nächsten Tag wird dann gelost, wer von uns zweien das Hotel noch einmal verlassen muss, um Proviant für die Fähre einzukaufen… Nadine! Mit wassergetränktem Kopftuch macht sie sich auf den Weg, unser Überleben zu sichern – um am Abend auf der Fähre festzustellen, dass ein großartiges Menü offensichtlich Bestandteil unseres Tickets ist.

Markt Bandar Abbas Markt Bandar Abbas

Auch im Ticketpreis enthalten: das Frühstück um 3:40 in der Früh! Freundlicherweise werden wir von unseren Mitstreitern geweckt, um dieses Event bloß nicht zu verschlafen… Na herzlichen Dank! Also Schwupps mit dem Bötchen abgelegt und wieder angelegt und schon sind wir in Dubai im Hotel! Naja, fast… Die Überfahrt dauerte 10 Stunden und dann kamen da noch jeweils zwei Stunden Verspätung im jeweiligen Hafen dazu. Aber: Ende gut, alles gut!

Sharjah

Mit der roten Linie der Metro geht’s in Richtung Zentrum – es spielt dabei fast keine Rolle, wo man aussteigt, denn überall stehen diese gigantischen Klötze aus Beton und Glas.

Genickstarre vorprogrammiert! Wir laufen die Sheikh al Zayed Road entlang und da es auch in Dubai aktuell extrem heiß ist, ist es immer wie ein kleiner Glücksmoment, wenn eine der Türen beim vorbeilaufen aufgeht, und man von „Peterchen Frost“ aus der Klimaanlage begrüßt wird.

Skyline Dubai

hotel burj al arab

Abends treffen wir uns mit Sven zur Passübergabe in einem Steakhouse in der Dubai Mall. Nadine hatte sich bezüglich der Lokalität den ganzen Tag wie ein Honigkuchenpferd gefreut und ich freute mich für sie mit… Vom Außenbereich des Restaurants sah man den Burj Khalifa, der mit einer Höhe von 828 Metern derzeit das höchste Gebäude der Welt ist. Und so kamen wir an dem Abend noch in den Genuss, uns dieses Monster aus der Nähe ansehen zu können. Für mich wirkte der Burj Khalifa wie eine Aneinanderreihung mehrerer, ineinandergesteckter Wolkenkratzer. Jeder einzelne Bogen könnte ein eigenständiges Hochhaus sein. Als sei das nicht schon pompös genug, gibt es im 30 Minutentakt noch wirklich beeindruckende Wasserspiele vor dem Gebäude.

Burj Khalifa Dubai Wasserspiel

Hört man, der Bauboom in Dubai sei vorbei, so kann man dem nicht richtig Glauben schenken. An jeder Ecke wird gebaut und überall schießen die Wolkenkratzer aus dem Boden…

Baustelle Dubai

Schaut man sich die Malls in Dubai an, in denen ganze Schlittschuhbahnen, Vergnügungsparks, Wasserfälle und riesige Aquarien zu finden sind, kommt man aus dem Staunen kaum mehr heraus. Es fühlt sich an als seien wir in einem riesigen Freizeitpark unterwegs.

Nach vier Tagen in dieser Stadt der Superlativen machen wir uns auf den Weg nach Nordindien und mental bereit für den nächsten ‚Kulturschock‘!