Paihia in der Bay of Islands! Ein Ort der ersten Male… Hier wurde die erste Kirche Neuseelands gebaut, das erste neuseeländische Cricket Spiel abgehalten und von uns das erste Mal der Zeltaufbau im strömendem Regen bei fast vollständiger Dunkelheit praktiziert. Den ganzen Nachmittag hat es genieselt, so dass wir in froher Hoffnung auf besseres Wetter immer weiter gen Norden gefahren und nicht wie geplant eine Nacht in Whangarei geblieben sind. Pünktlich zu unserer (sehr späten) Ankunft verwandelte sich der Nieselregen dann in einen ordentlichen Schauer und als wir dann klamm in unseren Zelten lagen, ließ er wieder nach. Aber wer kann das schon ahnen, beim Zeltaufbau in der fortgeschrittenen Dämmerung…
Der nächste Morgen sieht glücklicherweise schon wieder viel freundlicher aus, so dass wir das kleine, sehr touristische Örtchen Paihia in der Bay of Islands bei strahlendem Sonnenschein erkunden.
Am Nachmittag stoppen wir bei den zwar nur fünf Meter hohen, dafür aber sehr breiten Haruru Falls. Der erste Flusshafen der Europäer fand sich hier. Und ganz in der Nähe, in Waitangi, wurde vor genau 175 Jahren der Vertrag von Waitangi unterzeichnet. Hierdurch wurde Neuseeland offiziell zur britischen Kolonie. Der Vertrag ist noch immer (wenn auch stark umstrittene) Rechtsgrundlage und der Tag der Unterzeichnung, der sechste Februar, der Nationalfeiertag. Und der wird morgen gefeiert! Wir lassen uns das Spektakel natürlich nicht entgehen und machen uns bereits einen Tag zuvor auf den Weg zu den Treaty Grounds und schauen uns die Sonnenuntergangs-Zeremonie der Royal New Zealand Navy an. Alles ist sehr ernst, sehr feierlich, sehr militärisch – bis die Navy Band über den Rasen stolziert! Da wird mit dem Hintern gewackelt, ein wenig Theater gespielt und überhaupt: richtig Stimmung gemacht! Die sind wirklich großartig! Nachdem dann die neuseeländische Flagge feierlich eingeholt wird, beginnt dann auch offiziell der ungezwungenere Teil des Abends. Wir lauschen einer bunten Mischung teils beeindruckend guter, teils sehr schräger Künstler. Hier mein persönliches Highlight: Mika
Am nächsten Tag verschlägt es uns erneut nach Waitangi. Eine Unmenge an Fressbuden und verschiedene Haka Aufführungen warten darauf, entdeckt zu werden.
Natürlich haben wir während unserer Besuche der Treaty Grounds auch das Haus des Britischen Offiziers Bushby angeschaut, der maßgeblich an der Ausarbeitung des Vertrages und der Zusammenführung befeindeter Maori Stämme beteiligt war. Das Gelände ist heutzutage ein Museum, auf dem heute auch ein großes Kriegskanu (Waka Taua) sowie ein Versammlungshaus der Maori (Whare Runanga) ausgestellt sind. Das Museum ist sicher auch unabhängig der Feierlichkeiten zum Waitangi Day einen Besuch wert, um mehr über die Entstehung der Verfassung und auch ein wenig über die Kultur der Maori zu erfahren. Wer aber die Chance hat, das Gelände passend zum Waitangi Day zu besuchen, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen!