Reisterrassen, Tempel und Korallen satt: Willkommen auf Bali!

Voller Vorfreude auf das Wiedersehen mit unseren Freunden aus Deutschland machen wir uns auf den Weg nach Bali – … und verbringen die erste Nacht im Flughafenhotel.
Unser Flug hat Verspätung (…wie bisher jeder unserer Flüge!) und wie schon befürchtet müssen wir tatsächlich zwei Stunden anstehen, um unser Visa on Arrival zu bekommen. Mit ach und krach gelingt es uns noch einen Fahrer aufzutreiben, der uns am nächsten Morgen zu Helge und Patricia nach Jatiluwih bringt. Jeder scheint ausgebucht oder schon im Bett zu sein… Erleichtert, dass wir überhaupt jemanden für den nächsten Morgen auftreiben konnten, fallen auch wir in die Federn.

Am nächsten Morgen endlich in Jatiluwih angekommen, führen uns die beiden durch die Reisterrassen fernab des einen Pfades, den die Touristenmassen als Teil ihres Ausflugspakets zu sehen bekommen.

Jatiluwih

Munduk

Wir schauen uns die Reisfelder, eine Tempel und durch Zufall auch einen Friedhof an, bevor es weiter nach Munduk geht.

Jatiluwih

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Pemuteran

Dort angekommen erobern wir zwei Turmzimmer mit Blick auf das Tal und öffnen voller Vorfreude unser Deutschland-Paket. All das, was man hier nicht, nur in schlechter Qualität oder nur maßlos teuer zu erstehen bekommt ist darin… Sonnencreme, Schokolade und Co. – Danke, liebe Heike! Was für ein Service!

Munduk

Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zu einem der vielen Wasserfälle in der Gegend. Wir laufen durch eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen und weichen auf dem Weg so manchem Hund aus, der uns ein wenig zu wagemutig scheint. Unzählige Treppenstufen später erreichen wir unser Ziel am Fuß des Wasserfalls. Es ist nicht der spannendste, aber der Weg dorthin war es auf jeden Fall wert.

Munduk Wasserfall

Pemuteran

Munduk

Munduk

Munduk

Auf dem Rückweg laufen wir vorbei an riesigen Bambuspflanzen und unzähligen Kakao-, Kaffee – und Papayabäumen.

Munduk

Munduk

Munduk

Mit dem Bambus geht Helge auf Tuchfühlung, nimmt zwei ziemlich tiefe Schnitte aus der Begegnung mit und so lohnt sich also das erste Mal das Erste Hilfe Paket! Wären die beiden nicht selbst mindestens genauso gut ausgestattet wie wir. Wieder nix… Aber besser so als hätten wir von allem schon Gebrauch gemacht!

Zum Glück heilen die Schnitte schnell, denn unser nächstes Ziel ist Pemuteran. Ein Ort, der bekannt für seine Unterwasserwelt und somit auch für das Schnorcheln und Tauchen ist. Dort angekommen geht es für uns direkt ans Wasser. Naja, fast. Ich habe den Zimmerschlüssel aus Munduk in meiner Hosentasche…

Als uns die Jungs von der Unterkunft in Munduk hinterher gerannt sind, habe ich noch versichert, dass wir alle Schlüssel abgegebenen haben. Wie ist der bloß in meine Tasche gekommen?! Die Besitzerin unseres aktuellen Homestays verspricht, ihn dem nächsten Touristen, der nach Munduk fährt, mitzugeben. Aber ins Wasser können wir immer noch nicht, denn bei dem spärlichen balinesischen Frühstück knurren die Mägen schon wieder. Also ab in den nächstbesten Warung. Aber nun: Handtücher ausgebreitet, Schnorchel und Brille aufgesetzt und schon geht es rein in das „warme Nass“. Warm? Pustekuchen! Auch wenn die (offizielle…?) Wassertemperatur 28 C Grad beträgt, fühlen wir uns erstmal wie im Kühlschrank. Im Vergleich waren die Perhentians eine Badewanne!

Pemuteran

Unter Wasser sehen wir sie dann: die aus Draht geflochtenen Figuren, auf denen hier die Korallen wachsen. Aus Draht geflochtene Figuren? Ja, ich wusste auch nichts von diesem Projekt, bis wir hier ankamen. Durch Sprengstoff- und Giftfischerei vor der Küste Pemuterans sind große Teile der Unterwasserwelt in Mitleidenschaft gezogen worden. Um ein wieder Leben in die Bucht zu bringen, wurde von einem deutschen Architekten und einem amerikanischen Meeresbiologen ein Biorock Projekt ins Leben gerufen. Korallenbruchstücke werden von den Unterwassergärtnern hier gesammelt und auf Metallgerüste gepflanzt. Der durch diese Gerüste geleitete (sehr schwache) Gleichstrom lässt die Korallen besonders schnell wachsen. Eine gute Sache und ein großartiges Projekt. Irgendwann sieht man die Metallgestelle sicherlich nicht mehr und folgende Generationen werden hier schnorcheln und tauchen ohne vielleicht zu wissen, welche Geschichte hinter diesem Riff steckt.

Pemuteran

Pemuteran

Heute sieht man sie aber noch, die Gestelle und die vielen Stromkabel, die über den Strand ins Meer führen. Strom und Wasser? Eigentlich eine tödliche Kombination – hier bringt sie Leben. Und mir dieses mulmige Gefühl beim Schnorcheln zwischen all diesem Metall und den Stromkabeln…

Pemuteran

Pemuteran

Um ein bisschen mehr zu sehen, mieten wir zwei Roller und machen uns auf den Weg nach Gilimanuk. Von dort aus setzen die Fähren nach Java über. Wir aber bleiben auf Bali und erkunden die Gegend bis zum Hafen.

Pemuteran

Vorbei an Mangroven, an am Straßenrand sitzendem Affen und kleinen, sich an der Straße entlang ziehenden Dörfern. Auf der Suche nach unserem Traumstrand landen wir schließlich am White Sand Beach – und der Name hält auch fast, was er verspricht! Einsam ist es allemal. Der Weg ist so schlecht, dass sich wohl eher selten ein Roller – geschweige denn ein Auto – hierher verirrt. Und ohne die beiden Jungs, die uns dorthin geführt haben, wären wir wohl auch wie alle anderen vorbei gedüst. Wir haben also mal wieder Glück: kaum jemand ist am Strand und so verbringen wir den Rest des Nachmittags im Wasser treibend oder – ebenfalls in der Horizontalen – an Land.

Pemuteran

Am Abend nutzen wir noch einmal unsere gemieteten Roller und fahren die einzig größere Straße im Dorf hinunter bis zum ‚Pura Pabean‘ Tempel.

Pemuteran

Der Tempel liegt direkt am Meer und wird anscheinend von den dort lebenden Affen bewacht. So unfreundliche, kampflustige Affen sind uns noch nirgends begegnet! Nachdem einer versucht hat mich aus dem Hinterhalt zu attackieren, bewaffnen wir uns mit Stöcken und Steinen. Das macht hier übrigens jeder Tempelbesucher…

Pemuteran

Pemuteran

Pemuteran

Während wir die Tempelanlage erkunden, schauen wir immer wieder in alle Himmelsrichtungen, um nicht von einem der vielen Affen angefallen zu werden. Es führt von der Anlage auch ein Weg ans Wasser. Dessen Beschreitung brechen wir allerdings schon nach ca. zwei Metern ab, da sich auf einmal dutzende Affen vor- und hinter uns formatieren und uns den Weg abschneiden. Wir denken an die relativ hohe Tollwutfallzahl auf Bali, ergeben uns und treten den Rückzug an…

Am nächsten Tag geht es zum Schnorcheln nach Menjangan. Diesmal mit gebuchter Tour und großartigem, darin enthaltenem Mittagessen (wir werden hier selten satt, die Portionen sind meist einfach zu klein…) – und so fange ich an zu überlegen, ob man des Mittagessens wegen die Tour morgen nochmal buchen sollte… Die Korallen um Menjangan sollen wunderschön sein und tatsächlich: Wir sind sprachlos – was nicht an dem Schnorchelendstück in unserm Mund liegt, sondern an der klaren Sicht und der Vielfalt unter Wasser. Schlechtes Wortspiel, ich weiß… Auf einmal gäbe es also gleich zwei Gründe, die Tour nochmal zu buchen! Allerdings werden wir ganz schön durch’s Wasser getrieben. Eine Stunde Schnorcheln von A nach B, (reichliches) Mittagessen während das Boot zum zweiten Ankerplatz fährt und wieder eine Stunde Schnorcheln, diesmal von C nach D. Wir sind natürlich immer die letzten zurück auf dem Boot…

Pemuteran

Um Menjangan zu Schnorcheln ist wirklich schön. Auf der einen Seite die Korallen und Fische im flacheren Wasser und auf der anderen Seite der Abgrund in die Tiefe. Mein Blick geht immer wieder ins Dunkle in der Hoffnung, dass nichts unbekanntes von unten auf uns zu schwimmt. Das ist bei beim Tauchen irgendwie weniger gruselig.

Pemuteran

Am Ende sehen wir noch einen riesigen Fischschwarm, der mit offenen Mäulern auf uns zu schwimmt. Von Patricia zunächst für Piranhas verkannt, erweisen sich diese Vielfraße als harmlose Planktonsammler. Kurz vor unserem Gesichtern drehen sie ab und interessieren sich kein Stück für uns.

Pemuteran

Pemuteran

Pemuteran

Und weil es in Pemuteran so schön ist und unsere Reiserouten für die kommenden Stopps danach einfach nicht zusammen passen (für Patricia und Helge geht es zurück nach Deutschland), bleiben wir noch einen Tag und mieten uns noch einmal die Roller (Die Mädels haben uns dann doch dazu überredet…).

Pemuteran

Wir wollen zurück zum White Sand Beach, um von dort aus mit einem Kanu die Mangroven und alles, was der Nationalpark vielleicht sonst noch so zu bieten hat, zu erkunden. Was das ist, wird allerdings ein Geheimnis bleiben. Am White Sand Beach angekommen vermiesen Wind und Wellen besonders den Mädels die Lust auf’s Kanu fahren und vielleicht ist es tatsächlich zu windig… – die sonst so geschäftstüchtigen Balinesen bieten uns nicht mal eins an.

Unverrichteter Dinge geht es also zurück über die Huckelpiste und unserem Plan B entgegen: auf zu den heißen Quellen! Auch das stellt sich allerdings als schwieriger als gedacht. Nach einer kleinen Ewigkeit des Hin- und Herfahrens, werden wir nicht gerade mit einer tollen Quelle zum Baden belohnt – es ist eher ein Brunnen, an dem man Quellwasser hochpumpen und sich seine Füße damit waschen kann. Und dann gibt es da noch das Ressort nebenan, wo man sich für zehn US Doller pro Person in einen kleinen Pool stellen kann. Nee…. Aber egal, uns ist ohnehin zu warm, als dass wir jetzt noch Lust auf das Baden in den heißen Quellen hätten. Also doch lieber nochmal Schnorcheln! Es geht zurück nach Pemuteran, wo wir die Unterwasserwelt der anderen Strandabschnitte erkunden. Und das ist dann endlich schön! Hätten wir auch gleich machen können, aber hinterher ist man immer schlauer…

Pemuteran

Pemuteran

Zum Abendbrot gibt es Fisch. Wir sind schon etwas verwundert, als wir sehen, dass die schönen bunten Papageienfische, die wir ja immer beim Schnorcheln bewundern, hier zum Verzehr angeboten werden. Aus Neugier, wie so ein Unterwasser lebender Paradiesvogel schmeckt, bestellen wir einen. Ich muss sagen, es gibt besseres an Fisch und die Optik ist gebraten auch nicht mehr das, was sie mal war.

Pemuteran

Pemuteran

Hinterher plagt uns tagelang ein schlechtes Gewissen, dass wir mit unserem Kauf die Tötung dieser Fischart unterstützt haben. Da haben wir mit unseren leeren Bäuchen und den dicken Fischen da im Korb gar nicht dran gedacht – aber wenn kein Tourist solche Fische essen würde, würde man sie wohl irgendwann wieder zurück ins Wasser werfen…

Fast schon ein allabendliches Ritual: ‚Martabak manis‘! Ein hier auf Bali ‚Terang Bulan‘ genannter und vorzugsweise in einer Kombination aus Zucker, Butter, Bananen, Schokostreuseln, Nüssen, Käse und Kondensmilch servierter Pfannkuchen. Hört sich vielleicht nicht so wundervoll an, wie es schmeckt… Ein weiteres Ritual: Helge und Patricia im TimTam Slam unterrichten. Genauso ungesund, hört sich aber parallel wenigstens auch köstlich an!

Pemuteran

Pemuteran

Am nächsten Morgen geht es für unsere beiden Reisegefährten leider schon Richtung Flughafen. Die Zeit mit Helge und Patricia war total schön, aber leider viel zu kurz! Es wäre toll gewesen, gemeinsam weiter zu reisen und Indonesien zu erkunden. Vielleicht ein anderes Mal. Wir würden uns freuen!

Nadine und ich bleiben noch ein paar Tage in Pemuteran, genießen die Zeit in unserem wunderschönen Homestay und erledigen ein paar organisatorische Dinge. Wenn man mal eine gute Internetverbindung hat, sollte man sie nutzen…

Pemuteran

 

Was dich interessieren könnte:

– MUNDUK –

Wo bekommt man wirklich gutes traditionell balinesisches Essen in Munduk?

Der Warung Classic bietet wirklich gute Menüs (Hauptspeise, Nachspeise und ein Getränk) bei denen man verschiedene balinesische Gerichte kombinieren kann. Für Vegetarier gibt’s eine Extrawurst… Die Portionen sind groß und die Preise gut (45000 – 60000 Rp pro Menü, Hauptspeisen zwischen 20000 und 40000Rp) .

Wer sich dazu entscheidet, eine Nacht in der kühlen Bergluft zu verbringen, der kann das mit schöner Aussicht ins Tal vom eigenen Balkon aus hier tun:

Das Nu Homestay bietet zwei Turmzimmer mit Balkon, Aussicht auf’s Tal, Moskitonetzen und superheißer Dusche. Das Frühstück ist wirklich lecker und wechselt täglich, wie wir gehört haben (als wir dort waren gab es balinesische Pfannkuchen). Kaffee und Tee gibt es so viel man mag kostenlos, das Personal ist sehr hilfsbereit und Internet gibt es auch.

– PEMUTERAN –

In Pemuteran königlich zu günstigen Preisen speisen?

Das könnt ihr im Warung D´EiaSchräg gegenüber von Yos Diving auf der dem Strand abgewandten Straßenseite findet ihr das kleine Restaurant mit großartigem Service, im ruhigen Hinterhof gelegenen Tischen und wirklich nettem Ambiente. Wer sich nicht mit seinem Tischnachbarn unterhalten möchte, kann auch das schnelle WLAN nutzen.

Ihr erkennt den Warung an seinem orangenem Schild und den Tischen mit den rot-weiß karierten Decken.

Hauptgerichte: 20000 – 45000

 Und wo wohnt man in Pemuteran?

Im Pondok Lebih Homestay findet ihr Service wie im Hotel zu Homestay-Preisen! Eine wirklich schöne Anlage mit tollen Zimmern (alle mit Klimaanlage und sehr schönen Freiluftbädern) und super nettem Personal. Tee & Kaffee gibt es so viel man mag auf’s Zimmer gebracht und die Internetverbindung ist stabil und relativ schnell – für uns eine nette Kombination um sich um lästige organisatorische Dinge zu kümmern.

Geheimtipp: Vor Ort bekommt man bessere Preise als bei einer Buchung im Internet. Das ist übrigens auf ganz Bali so…

Wer bietet denn eigentlich eine gute Schnorchel-Tour nach Menjangan an?

Wir waren mit unserem Trip, den wir über Yos Diving gebucht haben, insgesamt sehr zufrieden. Man schnorchelt mit Guide, der zum einen darauf achtet, dass niemand verloren geht – zum anderen allerdings auch immer wieder zu etwas mehr Bewegung in Richtung des wartenden Bootes aufruft. Ein Vorteil: das Boot wartet am Zielpunkt, so dass man nicht – wie wohl bei manch anderem Anbieter der Fall – zum Startpunkt zurück schnorcheln muss (was je nach Strömung recht anstrengend sein kann) und so mehr sieht. Vom Mittagessen schwärmt Maurice heute noch: wirklich lecker und riesige Portionen!

Kostenpunkt: 250000 – 300000 Rp (Je nachdem wie gut ihr handelt…), inkl. Pick-up, Ausrüstung und Mittagessen