Istanbul – Perle am Bosporus und Startpunkt unserer Reise durch Asien

Am 21.06.2014 war es dann endlich soweit: nach wochenlangen Vorbereitungen geht es endlich los! Mit einer seltsamen Mischung aus Abschiedsschmerz, Vorfreude und einer großen Portion Ungewissheit im Bauch verbrachten wir die letzten Stunden mit der Familie und ein paar Freunden und machten uns dann auf den Weg zum Flughafen.

 Erste Station: Istanbul!

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„Zu Fuß von Europa nach Asien?“
„Das wäre ein schöner Beginn unserer Asienreise!“

Gesagt, getan – wir spazierten also nach einer kurzen Nacht auf harten Flughafenbänken (in Anbetracht unseres Vorhabens wollten wir das Geld für die Unterkunft für die drei Stunden sparen…) über die Bosporus-Brücke! Und was läge näher als ein Ekmek auf der Hälfte des Weges von Europa nach Asien? Sozusagen Fischbrötchen statt Sekt und Selters zum Einklang auf unsere große Reise!

Istanbul – wir finden: eine Stadt mit Geschmack, in jeder Hinsicht… Hier ein paar Eindrücke:

 

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Über 3000 Moscheen, wohin der Blick auch geht: Minarette. Jeden Tag zur gleichen Zeit, wenn der Muezzin ruft, wird alles andere – sei es der immense Verkehr, die Millionen von Menschen auf den Straßen oder einfach nur der Lärm von den Flugzeugen, die im zwei Minuten Takt den Taksim-Platz überfliegen – zur Nebensache und von seinem Gesang übertönt. Nicht ganz, aber schön wäre es! Istanbul empfinden wir als hektisch, laut und schnell – für uns sind die Moscheen willkommene Rückzugsorte um ein wenig Ruhe zu finden.

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Wir machten uns vor Beginn der Reise keine Gedanken über die Temperaturen in Istanbul – „Aus unseren Urlauben in Indien und Australien sind wir doch Schlimmeres gewohnt…!- Sorgen machten wir uns eher über unsere Zeit im Iran. Ramadan und bis zu 50 Grad!?! Die Kombination aus Hitze, Abgasen und dem Gepäck auf unseren Schultern machten uns mehr zu schaffen als gedacht, so dass wir mit vielen Einheimischen gemeinsam Siesta machten. Im Park am Taksim Platz unter den mittlerweile geschichtsträchtigen Bäumen oder auf dem Rasen vor der Blauen Moschee – wir passten uns in unserem Rhythmus so manch einem Istanbuler an und machten regelmäßig und ausgedehnt vor allem eins: Siesta!

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Wenn man nachmittags über den Grand Bazar oder den Spice Bazar schlendert – ich korrigiere: geschoben wird – bekommt man vor allem eines: akute Reizüberflutung! Tausende, wenn nicht Millionen von verschiedensten Produkten werden auf kleinen Flächen gestapelt, gehangen oder direkt an die potentiellen Käufer gedrückt. Dazu die Gerüche und ein schier unendliches Labyrinth aus kleinen Gängen, durch das die Massen sich drängen. Wir wussten nach kurzer Zeit nicht mehr wo wir herkamen – geschweige denn wohin wir wollten! Eine Erfahrung, die wir auch schon in anderen Ländern Asiens machen durften, die jedoch in dieser Größenordnung noch einmal ganz neu für uns war. Was mir auf den beiden Basaren fehlte, war der Bereich für Lebensmittel. Es gab viele Gewürzstände und unendlich viele Turkish Delight Verkäufer, jedoch keinen Bereich für Fisch, Fleisch und Gemüse. Da alles bereits recht asiatisch anmutete, erhoffte ich mir verschiedenste Variationen mir unbekannter Meeres- bzw. Landtiere – ähnlich wie 2012 in Vietnam, wo die Schweineköpfe hübsch hergerichtet neben flimmernden Kerzen auf klapprigen und mit Eingeweiden verzierten Tischen lagen. Nadine wiederum war nicht böse drum, darauf verzichten zu dürfen. Vermutlich sind wir noch nicht weit genug gen Osten fortgeschritten, alles eine Frage der Zeit!

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Nach drei eindrucksvollen Tagen hieß es dann für uns Abschied nehmen – natürlich nicht ohne letzten Ekmek. Mit dem Shuttle Service ging es auf zum Otogar – einem wahren Monster an Busbahnhof! Drei geballte Stockwerke voller Busse, Werkstätten, Reiseunternehmen, kleiner Supermärkte und Kebab-Buden, dreckiger Toiletten und einer unvorstellbaren Menge an Bussen vor denen eine noch größere Menge an Menschen wild durcheinander rufend und rennend versucht den richtigen zu finden – die dazugehörige Geräuschkulisse war entsprechend vielfältig und laut, so dass wir erleichtert waren, als unser Bus sich schließlich auf den Weg gen Ankara machte und wir so dem Trubel entfliehen konnten.

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